Schwarzes Gold - wir haben es täglich in der Hand

In Studien zur Glücksforschung wurde bekannt, dass wir Menschen eine ausreichende Lebensmittelversorgung, ein Dach über dem Kopf, ein Fahrzeug und eine gute Gesundheitsversorgung brauchen, um Glück zu empfinden. Ist das einmal erreicht, wird das Glücksempfinden nicht größer, egal wie viele Teile wir uns noch anschaffen und zusätzlich konsumieren. Interessant, oder?

Jetzt fragst du dich, was hat das mit Erdöl zu tun, auch als schwarzes Gold bezeichnet? Eine ganze Menge.

1. Wofür brauchen wir Erdöl?

Auch wenn wir de facto nicht mehr brauchen, um glücklich zu sein, steigt der Konsum Jahr für Jahr und trotzdem sind die Leute nicht zufriedener. Sprich, je mehr konsumiert wird, desto knapper werden die Ressourcen. Denn für unseren Konsum wird unter anderem Erdöl abgebaut. Erdöl - ein Rohstoff, der Hunderttausende bis Millionen Jahre braucht, um zu entstehen.

Erdöl schwarzes Gold

Weißt du wofür Erdöl alles gebraucht wird?

Klar als Kraftstoff, da kommt jed:r drauf. Fragst du dich auch manchmal, wie teuer eine Tankfüllung sein müsste, dass es richtig weh tut, das Auto zu benutzen? Dass wir nicht für den kürzesten Weg ins Auto steigen, sondern vielleicht doch eher das Fahrrad nehmen oder gar laufen? Klar, auch ich finde es mitunter deutlich bequemer eine Strecke trockenen Fußes zurückzulegen (und ich fahr auch sehr gerne Auto), aber ich frage mich tatsächlich jedes Mal vorher: Ginge es auch anders?

Vielleicht fällt dir noch das Heizkraftwerk ein, dass benötigt wird, um wiederum Elektrizität zu erzeugen.

Wusstest du, dass knapp ein Viertel aller Haushalte bei uns in Deutschland noch mit Öl heizt und selbst für die Warmwasserversorgung noch Öl benötigt wird? Der Umstieg auf eine andere Heiztechnik wird momentan mit hohen Zuschüssen belohnt, doch wieso sollte ein:e Vermieter:in diese Kosten auf sich nehmen, läuft doch die alte Heizung noch gar so gut bzw. zahlt das ja eh der Mieter oder die Mieterin.

Himmel nochmal, wie kann dieses Bewusstsein geschaffen werden, dass nicht nur der eigene Geldbeutel geschont wird, sondern im besten Fall unsere Umwelt? Seit 01. Januar 2021 muss auf Öl und Gas eine CO₂-Abgabe gezahlt werden. Zumindest hier gibt es jetzt Vorstöße, dass dies ab 01.01.23 der/die Vermieter:in zahlen soll, schließlich wird hier entschieden, welche Heizung eingebaut wird (bislang zahlt der/die Mieter:in diese Abgabe).

Weißt du eigentlich, wo du tagtäglich mit Erdöl in Berührung kommst?

Bei Dingen aus Kunststoff, denn viele Kunststoffe sind auf Erdölbasis gefertigt.

Der bekannteste Kunststoff – PVC – revolutionierte Ende der 30er Jahre ganze Industriezweige. PVC hielt rasch Einzug in den Alltag und bleibt bis heute unentbehrlich. Von Elektrogeräten, Computer, DVDs, über Kreditkarten bis hin zum Kinderspielzeug – täglich nutzen wir Gegenstände aus PVC, tragen sie am Körper, kämmen uns die Haare, bürsten uns damit die Zähne oder essen das Mineralöl in billiger Schokolade (auf fairen Kakaoanbau achten).

Rund 60 Prozent des in Deutschland produzierten PVC werden allerdings in der Baubranche eingesetzt, zum Beispiel für Fenster, Rohre, Dachbahnen, Kabel, Bodenbeläge, Schläuche, aber auch Asphalt, also Straßenbau benötigt Erdöl. Auch die Medizin kommt ohne PVC nicht aus – Bauteile für künstliche Herzklappen, Dialysekomponenten, Blutbeutel und viele andere Produkte bestehen aus diesem Stoff.

Ein weiteres Nebenprodukt aus Erdöl ist Polyurethan. Es bildet den Ausgangsstoff für Schaumstoffe aller Art, so wie sie zum Beispiel in Matratzen oder Sofas verarbeitet werden. Polystyrol bildet den Ausgangsstoff für Styropor.

Hingegen wird Polyamid – auch ein Nebenprodukt aus der Erdölfraktionierung – vor allem zu elastischen Fasern für Strumpfhosen, Bade- oder Sportbekleidung verarbeitet. Aber auch Wasch- und Reinigungsmitteln enthalten gefilterte Kohlenwasserstoffe aus dem Rohstoff Erdöl.

“Puuuuhh….”, das ist echt verdammt schwer, als Konsument:in auf das alles zu achten. Doch es gibt sie ja schon, die innovativen Ideen, wie anstatt Erdöl andere chemische Produkte aus der Natur gewonnen werden können. Oder die Zahnbürste aus Bambus. Ein Stück weit hat man es als Konsument also schon in der Hand.

Vielleicht hätten wir uns retten können, aber wir waren zu faul, es ernsthaft anzupacken... und zu kleinkariert.
— Kurt Vonnegut (Schriftsteller)

2. Erdöl und sein langer Weg zu uns

Bis zu 2000 Meter tief unter der Erde befindet sich dieser kostbare Rohstoff. Mithilfe von Bohrinseln wird das Rohöl quasi angezapft. Über kilometerlange Pipelines wird es von den Produktionsstätten zu Raffinerien oder Häfen weitergeschickt. Dort wird das Rohöl in einen Öltanker gepumpt, der sich dann, je nach Entfernung, über mehrere Tage auf den Weg in ein Tanklager macht. Und wer kennt sie nicht, die Unfälle mit den Öltankern? Die dann zur nächsten Naturkatastrophe in den Meeren führen.

Zurück zum Transport. Vom Tanklager aus wird das Rohöl wieder über Pipelines in hiesige Raffinerien geleitet, um dort je nach Verwendung weiterverarbeitet zu werden. Und dann wird mit diesen entstandenen Mischkomponenten eben Benzin, Flugzeugtreibstoff, Heizöl, Kunststoff, Strom, Kleidung und so viel mehr hergestellt. Wahnsinn, oder?

Jetzt verstehst du bestimmt auch, warum Erdöl auch schwarzes Gold genannt wird.

3. Illustrationen für mehr Nachhaltigkeit

Und wieder stellt sich die Frage, was diese Informationen mit Illustrationen zu tun haben? Weil ich davon überzeugt bin, dass es sich zu kämpfen lohnt. Für eine klimagerechte Welt und einen zukunftsfähigen Lebensraum für unsere Kinder. Immerzu die gleichen Stockfotos und Darstellungen, die niemand mehr richtig anschaut - Zeit für berührende Bilder.

Mit meinen Illustrationen will ich aufrütteln, andere Wege aufzeigen und einfach das Bewusstsein schärfen, für unser tägliches Handeln. Vielleicht beim nächsten Griff zur Zahnbürste.

Was treibt dich an? Sicherlich stimmst du mir zu und willst auch die Welt besser machen. Dann nimm doch gerne Kontakt auf, denn mit Bildern erreicht man die Menschen mitunter schneller und besser.